Als Stadtrat muss man verantwortungsvoll handeln, dazu gehört auch kritische Fragen zu stellen und verschiedene Szenarien zu beleuchten. Ein „Augen zu und durch“, ein Abnicken von als „alternativlos“ dargestellten Szenarien, ist nicht unser Anspruch.
Unser aktueller Antrag zum Thema Globe scheint Anlass zu Diskussion und auch Quelle für Missverständnisse zu sein. Um zu verdeutlichen, warum wir diesen Antrag genau jetzt stellen, und was wir mit unserem Antrag bezwecken, erfolgt diese Klarstellung. Wir möchten hiermit die wiederkehrende Behauptung, wir seien uns der Bedeutung des Landestheaters für Coburg nicht bewusst und stellten die Notwendigkeit einer Generalsanierung inklusive des Baus des Globe als Ausweichspielstätte infrage, entkräften.
Ein Vorhaben auf Herz und Nieren zu prüfen und auch unbequeme Fragen zu stellen, bedeutet nicht, dagegen zu sein, sondern zielt im Gegensatz einzig und allein darauf ab, das Vorhaben zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Kritische Fragen zu stellen und Einwände zu erheben, ist daher angebracht und erfolgsentscheidend.
PRO Coburg steht zum Neubau des Globe.
PRO Coburg steht zum Neubau des Globe als Interimsspielstätte. Wir wollen und müssen den Theaterbetrieb aufrechterhalten, nicht nur im Hinblick auf die zahlreichen betroffenen Arbeitsplätze, sondern natürlich insbesondere für das kulturelle Leben in Coburg.
PRO Coburg steht zu Coburg als kulturellem Oberzentrum und möchte dieses im Sinne aller Kulturschaffenden ausbauen.
PRO Coburg steht zum Neubau des Globe, weil das Projekt von der Planung her sehr weit fortgeschritten ist, und das Globe ein Leuchtturm für Coburg sein wird.
PRO Coburg steht zum Neubau des Globe, weil es neben der Kühlhalle die Basis für die weitere Entwicklung des Güterbahnhofareals sein wird.
PRO Coburg steht zum Neubau des Globe, weil wir die Finanzmittel im Haushalt abgebildet haben und die Finanzierung somit gesichert ist.
Warum dann unser Stadtratsantrag?
Wir sind uns sicher, dass die Generalsanierung des großen Hauses das Problem sein wird, weil der Freistaat alle Investitionen aufgrund der enormen finanziellen Belastungen durch die Corona-Krise auf den Prüfstand stellen wird. Das bereitet uns Sorgen und ist Anlass, einige Punkte kritisch zu hinterfragen.
Es gibt bis heute keinen verbindlichen Zeitplan und keine belastbare Kostenschätzung. Bei der ersten Vorstellung durch Herrn König (Staatliches Bauamt Bamberg) wurden die Kosten für die Generalsanierung auf ca. 60 Millionen Euro beziffert. Eine neuere Schätzung geht von Kosten in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro aus. Auch gibt es bis heute keine Pläne für die vorgesehenen Nebengebäude. Und welche Priorisierung nimmt der Freistaat im Licht der Corona-Krise vor?
Dies ist von elementarer Bedeutung, da wir als Stadt nicht nur die Finanzmittel für die Generalsanierung des Altgebäudes im Verhältnis 25:75 planen müssen, sondern auch die Kosten der Neubauten im Verhältnis 50:50 und zusätzlich die nichtförderfähigen Kosten, die vollständig von der Stadt Coburg zu übernehmen sind, wie z.B. jegliches Inventar.
In der öffentlichen Debatte wird zudem nicht berücksichtigt, dass der Freistaat Bayern den Zuschuss zum Globe erst mit Abschluss der Generalsanierung des großen Hauses leistet. Die Stadt Coburg muss nicht nur für den eigenen Anteil in Höhe von mindestens 25 Millionen Euro in Vorleistung treten, sondern für die Gesamtkosten. In Anbetracht der Tatsache, dass es vom Freistaat Bayern keine Aussagen zum Zeitplan gibt, ist völlig unklar, wie lange die Stadt auf diesen Zuschuss warten muss.
Eine weitere zentrale Frage, die in der aktuellen Debatte als „unseriös“ bezeichnet wird, ist die nach der Nachnutzung des Globe und deren Auswirkung auf andere Veranstaltungsorte, insbesondere Pakethalle und Kongresshaus. Es ist seriös und zwingend erforderlich, sich hierüber jetzt Gedanken zu machen. Wir dürfen über ein Nutzungskonzept für das Globe nicht erst nachdenken, wenn das Haus am Schlossplatz nach der Generalsanierung wieder öffnet.
Wir stehen als Stadt vor der Verwirklichung bedeutender Projekte, die mit Chancen und Risiken verbunden sind. Bisher jedoch wurden wichtige Fragen aus unserer Sicht nur unzureichend beantwortet. Diese Antworten gilt es rechtzeitig zu finden. Wir freuen uns auf das Globe am Güterbahnhof und auf den Abschluss der Generalsanierung unseres Theaters. Gerade deswegen werden wir weiterhin kritisch hinterfragen und dadurch unseren Teil dazu beitragen, dass beide Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss kommen. Von daher sind wir als Stadtratsfraktion der Wählergemeinschaft PRO Coburg PRO Landestheater und PRO Globe.
Die Vernunft und unsere Verantwortung für die Zukunft unserer Stadt verlangen eine umgehende Klärung der offenen Fragen und nach einem seriösen, nachhaltigen Konzept!
#CoburgKannMehr #ZukunftCoburg #PROCoburg #PROLandestheater #PROGlobe #StimmeDerVernunft #Vestestadt
Der von Ihnen als „Leuchtturm für Coburg“ bezeichnete GLOBE-Neubau ist fertig und hat am 6/7.10.23 Einweihung gefeiert. Die ganze Stadt und andere „stürmten“ Haus&Hof und applaudierten den ersten kleinen Konzerten aussen und innen.
Schon der Artikel in der CT v. 5.10. hat meine Meinung zu den Projekten GLOBE : Theater gefestigt: Dieser“Musiktempel“ Globe wurde von den richtigen Fachleuten ,Architekten erdacht und gemacht! Was hat man denn wohl gedacht, wenn ein Herr Stoschek mit von der Partie ist? Damit ist m.E. die logisch nächste Entscheidung über die beiden Häuser vorgezeichnet. Wenn Klangqualität das höchste Ziel von Architekten und besonders für die Besucher ist und damit die Einnahmen korrespondieren, MUSS meines Erachtens das GLOBE seine fantastischen Qualitäten, wie Coburgs Konzertmeister sie schon bei der 1. Akustikprobe erfuhr und im CT begeistert ausführte, auch weiterhin ausspielen! Niemals wird das Landestheater -bei aller Sanierung- ein solches Klangerlebnis bieten können, trotz aller Akustik- Nachhalltricks, wie ich sie im Architekturstudium erfahren durfte!
Sie waren da wohl etwas vor-/weitsichtiger , wie ich noch in Erinnerung habe. Bei den diversen wichtigen Begrüssungsreden wunderten mich daher nicht der ausdrückliche Hinweis, dass es sich beim GLOBE um ein Interimobjekt handle. Man will wohl notwendigen Diskussionen vorbeugen.
Allerdings könnte sich das alles erübbrige, wenn die anstehenden Probleme Raumfrage und Kosten weiter aus dem Ruder laufen! Auch als ehemaliger Stadtkonservator würde ich einer modernen Architektur mit diesem Potential gerne auch als wichtiges Baudenkmal den Vortritt lassen und eine andere kulturelle Nutzung im Theaterdenkmal erdenken. Je eher, desto besser, auch die Förderfrage muss rechtzeitig, gründlich geklärt sein!
Ich denke daher, bleiben Sie bei Ihrer vernünftigen Linie auch wenn es Ihnen noch keine Freunde bringt. Ich jedenfalls hab dazu einen Leserbrief auf den Weg gebracht.
Der Grauanstrich !!!!! der Fassaden-Naturhölzer durch die Stadtverwaltung entgegen dem Archtektenwunsch sollte die einzige grobe Verfehlung bleiben! Statt Musiktempel erstrahlt jetzt ein „Gasometer“ aus der Ferne!