Die Wählergemeinschaft PRO COBURG hat sich im Jahr 2020 gegen den vom Staatlichen Bauamt vorgeschlagenen vierspurigen Ausbau des Weichengereuths ausgesprochen. Wir möchten klarstellen, dass es nicht darum ging, alles so zu lassen, wie es ist. Wir sind uns einig, dass Verbesserungen der aktuellen Verkehrssituation möglich sind und umgesetzt werden müssen.
Es geht nur um das Wie. Das stand bisher nicht zur Diskussion. Im Stadtrat votierten wir im letzten Jahr gegen den vierspurigen Ausbau. Mögliche Alternativen kamen nicht zur Abstimmung. Wir haben uns diesem Thema von vielen Seiten genähert – haben uns mit Anwohnern und Bürgern unterhalten und haben unterschiedliche Meinungen und Argumente zusammengetragen. Genau das wird von uns – den politischen Vertretern – in einer repräsentativen Demokratie erwartet. Daraus haben wir uns unsere Meinung gebildet. Diese hat sich bis heute nicht geändert. Wir haben eigene Vorschläge erarbeitet, die die unterschiedlichen Probleme lösen könnten. Unsere Konzepte haben wir dem Staatlichen Bauamt mitgeteilt. Alternativen oder geänderte Planungen sind daraus bisher nicht entstanden.
Nach wie vor halten wir den vierspurigen Ausbau – mit zwei Ampeln auf 500 Metern (!) – nicht für die geeignete Lösung der bestehenden Probleme. Auch vor dem Hintergrund, dass die Zweispurigkeit an der Frankenbrücke aufgrund baulicher Einschränkungen nicht beseitigt werden kann. Allein die Erhöhung der Fahrzeugfrequenz von 21.400 auf 21.500 täglich sehen wir nicht als stichhaltiges Argument für einen Ausbau. Wer nun argumentiert, dass man vor vielen Jahren doch dem Ausbau zugestimmt hätte, lässt die Veränderungen unserer Welt außer Acht. Denn nicht nur die Infrastruktur – wie die nun fertiggestellte A73 – und die zunehmende Akzeptanz der Bahn haben zu einer Veränderung der Mobilität der Coburger geführt. Das wird sich fortsetzen. Der Individualverkehr wird abnehmen. Alternativen müssen gefördert werden. Das sind wir unseren Bürgern und den nächsten Generationen schuldig, nicht erst seit Fridays-for-Future!
Probleme zu erkennen und Lösungen zu erarbeiten, ist das Ziel unseres politischen Engagements. Wir gehen wie gewohnt sachlich an das Thema heran und wägen Argumente ab. Emotionale Entscheidungen sind hier fehl am Platz.